Tafelobstsorten werden vegetativ vermehrt – durch Veredeln der Tafel­sorte auf eine sog. Wurzel­unterlage, die den späteren Wuchs des Baumes bestimmt. Manche unserer alten Apfelsorten sind die Ergebnisse der Züchtung aus alten Kloster- oder Hausgärten, oder deren Zufalls­muta­tionen, wie z. B. grüne und rote Gravensteiner, oder den Schönen von Boskoop oder Holsteiner Cox.

Nach wie vor ist es ein spannender und naturunabhängiger Prozess. Nur fließen heute schon bei der Auswahl der Elternsorten Marketing-Aspekte in die Züchtung ein. Die Entwicklung neuer Sorten richtet sich nach dem Verbraucherverhalten. In den letzten 30 Jahren ist es Trend, dass sich Äpfel besser verkaufen je roter, knackiger und saftiger sie sind. Eine raue dicke Schale ist weniger beliebt als eine glatte oder zarte. Auch die Fruchtgröße ist von Bedeutung, um Handelsklasse 1 zu erreichen, muss der europäische Apfel einen Durchmesser zwischen 65 und 85 mm haben und auf 10 mm einheitlich sortiert sein.

Die Züchtung einer neuen Fruchtsorte ist ein aufwendiger und risikoreicher Prozess über viele Jahre. Ob es am Ende ein Erfolg sein wird, ist ungewiss. Es beginnt mit der Auswahl der Elternsorten, denn der neue Apfel soll den Marktanforderungen des Verbrauchers gerecht werden, muss aber auch anbautechnisch überzeugen. Lagerfähigkeit und Wider­stands­fähigkeit – z. B. natürliche Resistenzen gegen Schadpilze wie Schorf oder Mehltau – entscheiden auch den Erfolg einer Sorte. Aus einer Kreuzung entstehen viele unterschiedliche Baum-„Kinder“, deren Früchte über mehrere Ernten beobachtet und bewertet werden.
Wenige Bäume überstehen das Auswahlverfahren. Aus ihren Knospen werden junge Bäumchen gezogen, die wiederum über mehrere Jahre getestet werden, ob sie ihre Sorteneigenschaften stabil beibehalten (und nicht zurückmutieren). Am Ende wird es einen „Sieger“ geben, der unter eigenem Namen als neue Sorte angemeldet und rechtlich geschützt wird. Der Züchter bestimmt über Vermehrung und Vermarktung und kann Lizenzrechte vergeben.

Ab in den Club …
… wie ein Markenprodukt entsteht

Unter festgelegten Qualitätskriterien und unter eigenem Markennamen werden inzwischen einige neue Apfelsorten in limitierten Mengen von ausgesuchten lizenzierten Erzeugerbetrieben und Großhändlern vermarktet. Eine Clubsorte ist ein Markenprodukt, das in kontrollierter Menge am Markt verfügbar ist, sodass es nicht zu Preisverfall durch Überproduktion kommen kann.

Wegener ist im Club:
Bei uns erhalten Sie die Clubsorte Junami®